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Informatik versus ICT und “Digitalisierung“
18. April 2018 @ 15:00 - 16:00
CS-COLLOQUIUM mit Prof. Helmut Schauer
„Welche langfristig relevanten Informatik-Bildungswerte können und sollen in der Schule vermittelt werden?“
Ort: HS3, Währinger Straße 29, 1090 Wien
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Versteht man unter Bildung die “Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“, das heißt zu einer Persönlichkeit, die sich durch besondere geistige, physische, soziale und kulturelle Merkmale auszeichnet” (https://de.wikipedia.org/wiki/Bildung) und berücksichtigt die geringe Halbwertszeit produktspezifischer ICT-Kenntnisse von nur wenigen Jahren so ist die Frage berechtigt, welche langfristig relevanten Informatik-Bildungswerte in der Schule vermittelt werden können und sollen.
Dazu gehören:
- der Umgang mit formalisierten Systemen
das Verstehen von Begriffen wie Information, Codes und Redundanz - das Überbrücken von Größenordnungen (von Millisekunden bis Gigabytes)
- die Verwendung unterschiedlicher Notationsformen (z.B.: zur Beschreibung von Prozessen – Stichwort “Coding”)
- das Überprüfen von Signifikanz und Plausibilität
- Modellbildung (mit zugehöriger Abstraktion) sowie der Wechsel zwischen deterministischen und chaoti-
schen Sichtweisen
An zahlreichen anschaulichen Beispielen wird illustriert wie diese Konzepte in verschiedenen Schulstufen praktisch veranschaulicht werden können.
Des Weiteren werden die Herausforderungen einer umfassenden Fort- und Weiterbildung des Lehrpersonals disku-tiert und gegen den verbreiteten Irrtum angekämpft, dass es mit großen Anstrengungen möglich wäre, die Kluft zwischen dem, was jeweils aktuell technisch möglich ist und dem, was im schulischen Alltag tatsächlich Eingang findet, zu überwinden.
Nicht zuletzt wird auf den populistischen Begriff „Digitalisierung“ eingegangen und die These untermauert, dass “Leben” ausschließlich auf digitalen Grundprinzipien beruht.