Nach einem ERC Starting Grant und einem ERC Proof of Concept Grant erhält die an der TU Wien lehrende Informatikerin Laura Kovacs nun den bereits dritten ERC Grant: Ihr Projekt ARTIST: Automated Reasoning with Theories and Induction for Software Technologies wird mit einem mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant unterstützt.
ARTIST beschäftigt sich mit Softwareausfällen. Softwarefehler sind etwas Alltägliches – aber für Laura Kovacs nichts, womit man sich abfinden muss. „Es reicht nicht aus, die Zuverlässigkeit von Software nur zu verbessern“, meint sie. „Wir müssen die Zuverlässigkeit mit mathematischer Präzision sicherstellen.“
Ausfälle bei Social Media Apps, großen Suchmaschinen oder Fluglinien betreffen alle Menschen – und sie sind nicht nur ärgerlich, sondern können sogar Menschenleben gefährden. Wenn Software bereits im Einsatz ist, dann ist auch die Fehlersuche und -behebung ungleich schwieriger und mit mehr Abhängigkeiten verbunden. ARTIST wird Methoden schaffen, die die Korrektheit von Software automatisiert prüfen. Diese Methoden können dann gleich bei der Entwicklung von Software eingesetzt werden, um Fehler von vornherein zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um Aussagen über Zahlen und Strukturen.
ARTIST bezieht auch Faktoren wie die Speicherverwaltung oder die Einflüsse verschiedener Computerdatentypen mit ein und schlägt so eine Brücke zwischen abstrakter Mathematik und anwendungsnahen Gebieten der Informatik.
Laura Kovacs ist Ungarin und studierte in Rumänien, promovierte an der JKU Linz und kam nach Aufenthalten in der Schweiz und Schweden an die TU Wien. Dort leitet sie die Forschungsgruppe „Automated Program Reasoning“ im Forschungsbereich „Formal Methods and Systems Engineering“.
Kurzinterview mit Laura Kovacs in der „Informatikerin der Woche“-Serie