Innovationen und Netzwerke: Ein Rückblick auf den Austrian Computer Science Day 2024

Der Austrian Computer Science Day (ACSD) 2024 fand am 14. Juni 2024 an der Fakultät für Informatik der Universität Wien statt und war ein bedeutender Teil der Feierlichkeiten zum Jubiläum der Fakultät. Die Veranstaltung, die seit ihrer Gründung im Jahr 2012 eine wichtige Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung von Informatiker:innen in Österreich bietet, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Networks in Artificial Intelligence“. Der ACSD ist eine jährliche Versammlung, die darauf abzielt, Informatiker:innen aus Österreich und darüber hinaus zusammenzubringen, um die Sichtbarkeit des Fachgebiets zu erhöhen und die Zusammenarbeit zu fördern.


Informatik Austria, ein Zusammenschluss der Informatikfakultäten und -institute der österreichischen Universitäten, war ebenfalls auf dem ACSD 2024 vertreten. Diese Plattform dient dazu, die heimische Informatik zu vernetzen, zu stärken und zu fördern sowie als erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Informatik zu fungieren.


Der Tag begann mit einer Eröffnungsrede von Wilfried Gansterer, die den Rahmen für das abwechslungsreiche Programm setzte. Im Anschluss daran präsentierte Dan Alistarh vom Institute of Science and Technology Austria das Thema „Accurate Model Compression at GPT Scale“, welches die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Modellkompression bei großen KI-Systemen beleuchtete. Thomas Gärtner von der TU Wien setzte das Programm mit seinem Vortrag „Interactive Machine Learning with Graphstructured Data“ fort. Gärtner, ein renommierter Experte für maschinelles Lernen, zeigte auf, wie interaktive Algorithmen effektiv mit graphstrukturierten Daten arbeiten können, um komplexe Probleme zu lösen.


Junge Talente im Fokus: Minute Madness

Ein weiteres Highlight des Tages war außerdem die „Young Experts: Minute Madness“- Session. Hierbei stellten Doktorand:innen ihre Forschungsprojekte in je einer Minute vor. Dieser schnelle Überblick bot den Teilnehmer:innen einen spannenden Einblick in die neuesten Forschungsthemen und ermöglichte mit anschließender Poster-Session tiefere Gespräche und Diskussionen.


Inspirierende Vorträge und Preisverleihungen


Nach einer kurzen Kaffeepause setzte Aristides Gionis von der KTH Royal Institute of Technology das Programm mit einem Vortrag über „Submodular Optimization and Interpretable Machine Learning“ fort, in dem er die Bedeutung der Optimierung und Interpretierbarkeit in der KI hervorhob. Im Anschluss daran fand die feierliche Preisverleihung statt. Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) zeichnete herausragende Arbeiten mit dem OCG Förderpreis-FH, dem OCG Förderpreis und dem Heinz Zemanek Preis 2024 aus.


Preisverleihungen

  • Heinz Zemanek Preis: Lukas Burgholzer für „Design Automation Tools and Software for Quantum Computing“ (Betreuer: Robert Wille, Johannes Kepler Universität Linz). Der zweite Preisträger, Martin Schwarzl, erhielt den Preis für seine Dissertation zu Seitenkanal-Angriffen aus der Ferne und deren Prävention.
  • OCG Förderpreis: Esra Ceylan für „Optimal Seat Arrangement: Structure, Algorithms, and Complexity“ (TU Wien).
  • OCG Förderpreis-FH: Janine Mayer (FH Oberösterreich, Campus Hagenberg) für „Volumetric Data Interaction in AR Using a Handheld Touch-Sensitive Tablet“ und Johannes Fessler (FH Technikum, Wien) für „Research and Implementation of Cognitive Load-based Virtual Reality Training Simulation for Pediatric Medical Emergencies“.


Neue Professor:innen und weitere Vorträge


Sebastian Forster von der Universität Salzburg präsentierte nach dem Mittagessen seinen Vortrag „An Update to Dynamic Graph Algorithms“, in dem er auf die Bedeutung dynamischer Algorithmen für die schnelle Anpassung an Änderungen in den Eingabedaten einging. Fariba Karimi von der TU Graz sprach über „Inequality and Fairness in Social Networks and Algorithms“ und beleuchtete die sozialen und ethischen Aspekte der KI.


In der „New Professors Session“ stellten sich kürzlich eingestellte Professor:innen vor und gaben Einblicke in ihre Forschungsarbeiten. Der Nachmittag wurde mit weiteren spannenden Vorträgen fortgesetzt: Claudia Plant von der Universität Wien erläuterte in ihrem Vortrag „Making Sense of Large Networks“, wie Methoden des Repräsentationslernens, der Clusterbildung und dessen Zusammenfassung helfen können, die komplexen Muster in großen Netzwerken zu verstehen. Jan Beutel von der Universität Innsbruck sprach in seinem Vortrag „32 Milliseconds to the Matterhorn – On In-situ Sensing and Process Understanding of Natural Hazards and Climate Change in Mountain Areas“ über die Nutzung von Sensoren zur Beobachtung und Modellierung von Naturgefahren und Klimawandel in schwer zugänglichen Hochgebirgsregionen.


Abschluss und gemeinsamer Ausklang


Den Abschluss des Tages bildete eine Zusammenfassung und ein gemeinsames Get-together im Innenhof, bei dem die Teilnehmer:innen bei Getränken den Tag Revue passieren lassen und sich weiter vernetzen konnten.


Der Austrian Computer Science Day 2024 bot eine interessante Mischung aus Fachvorträgen, innovativen Präsentationen und Ehrungen. Er förderte den Austausch und die Vernetzung innerhalb der österreichischen Informatik-Community. Die Veranstaltung konnte die wichtige Rolle der Informatik in der heutigen Gesellschaft zeigen und die Vielfalt und Bedeutung aktueller Forschungsthemen verdeutlichen.


Organisator:innen


Lokales Organisationskomitee:
• Nils Kriege (Leiter)
• Gramoz Goranci
• Kathrin Hanauer
• Sebastian Tschiatschek
• Yllka Velaj


Lokale administrative Unterstützung:

• Susanne Schmalwieser
• Charlotte Zott


ACSD Steering Committee:
• Roderick Bloem
• Christoph Kirsch
• Krysztof Pietrzak
• Claudia Plant
• Thomas Pock
• Bernhard Rinner
• Georg Weissenbacher

Nähere Informationen zur Veranstaltung unter: https://acsd2024.univie.ac.at

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Ein Bericht zum Austrian Computer Science Day von Informatik Austria. Die Plattform „Informatik Austria“ ist ein Zusammenschluss der Informatikfakultäten und Informatikinstitute der österreichischen Universitäten. Das Ziel besteht darin, die heimische Informatik zu vernetzen, zu stärken und zu fördern sowie als erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Informatik aufzuklären und zu dienen.

Ansprechpersonen für Medienanfragen: kontakt@informatikaustria.at

Mitglieder von Informatik Austria sind
die Technische Universität Wien
die Technische Universität Graz
die Universität Wien
die Universität Linz
die Universität Salzburg
die Universität Innsbruck
die Universität Klagenfurt
das Institute of Science and Technology Austria