Yvonne Höller – InformatikerIn der Woche

Yvonne Höller studierte Informatik und Psychologie und forscht heute an der Universität Salzburg zu Neurologie und Netzwerken im Gehirn. Informatik bildet dabei die Grundlage für ihre medizinischen Forschungen.

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Woran arbeiten Sie zur Zeit?

Ich bin Forscherin und analysiere elektroencephalographische Daten neurologischer Patientenpopulationen. Die Untersuchung von sogenannten Netzwerken im Gehirn stellt einen großen Trend in den Neurowissenschaften dar. Ich interessiere mich für die Stabilität dieser Netzwerke und wende mit großer Leidenschaft Methoden der Informatik (Signalanalyse, Klassifikationsanalyse, Mustererkennung…) in diesem Forschungsgebiet an.

Was ist für Sie Informatik?

Informatik ist mein wichtigstes Werkzeug. Sie ermöglicht es mir, Sachverhalte zu untersuchen, über die ich ohne Hilfe der Informatik nicht einmal nachdenken könnte, weil diese Welten erst durch geschickte Datenverarbeitung dem menschlichen Vorstellungsvermögen zugänglich werden.

Was sind für Sie Herausforderungen der Gegenwart, bei denen Informatik helfen kann?

Wir bewegen uns in Richtung personalisierter Medizin und darauf spezialisierte Forschung. Informatik ist die Grundlage für diese Revolution und ist von der Erforschung bis hin zur Umsetzung der Ergebnisse unabdingbar.

Was haben Sie in der Auseinandersetzung mit Informatik gelernt?

Informatik macht wirklich unheimlich viel Spaß – nichts ist so fesselnd wie Informatik, und keine andere Fertigkeit gibt einem in der heutigen Welt mehr Möglichkeiten als die Informatik – Technik regiert die Welt!

Warum sollten sich StudentInnen für Informatik entscheiden? 

Zunächst einmal sollte man sich als potenzieller Studierender von der Befürchtung trennen, dass nur absolute Geeks und Nerds Informatik studieren, mit denen man nicht mithalten kann. Freilich, die gibt es zum Glück auch, ohne die wäre das Studium nur halb so spannend, man kann von ihnen auch wahnsinnig viel lernen – aber: In der Tat gibt es im Informatikstudium nicht mehr komische Käuze als anderswo.

Das Informatikstudium steht jedem technikbegeisterten jungen Menschen offen und wird das technische Interesse mit Sicherheit befriedigen, denn es liegt an den Studierenden selbst, das Maximum für sich herauszuholen. Man sollte ein hohes Engagement mitbringen, denn nur mit dem nötigen Einsatz stellen sich die großen Aha-Erlebnisse und die Befriedigung nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt ein.

Was fehlt der Informatik in Österreich?

Uns fehlen leider immer noch die weiblichen Vorbilder in dieser Disziplin. Erst durch weibliche Vorbilder gewinnen junge Frauen das nötige technische Selbstvertrauen für eine Karriere mit Informatik.