Es funktioniert so gut, dass es fast schon unspektakulär ist: Eine Person bedient einen Computer ohne Benutzung der Hände und komponiert – rein über eine Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer – einige Takte Musik.
Nach einer kurzen Trainingsphase zur Abstimmung der Schnittstelle ist die Software dann so weit einsatzbereit, dass innerhalb weniger Minuten einige Take Musik komponiert werden können. Das Video, in dem das Team von Gernot Müller-Putz, Leiter das Instituts für Knowledge Discovery an der TU Graz, den Brain Composer vorstellten, wurde im Rahmen des Computational Life Sciences Day als bestes Wissenschaftsvideo ausgezeichnet.
Jetzt ist alles bereit für den nächsten Schritt: Müller-Putz wurde als einem von gleich zwei Grazer Forschern ein mit zwei Millionen Euro dotierter ERC Consolidator Grant zuerkannt. Müller-Putz‘ gefördertes Projekt „Feel your reach“ beschäftigt sich mit der Optimierung der Kontrolle EEG-gesteuerter Neuroprothesen.
Das zweite geförderte Projekt heißt Sophia („Secure Software against physical attacks“), wird von Stefan Mangard, stellvertretender Leiter des Institutes für Angewandte Informationsverarbeitung an der TU Graz, geleitet und beschäftigt sich mit der Abwehr von Attacken gegen Computersysteme. Sophia soll die wissenschaftlichen Grundlagen für Abwehrstrategien gegen physische Attacken und Hardware-Attacken schaffen.
ERC Grants werden vom European Research Council vergeben. Seit 2007 wurden 86 Projekte aus Österreich gefordert (Gesamtzahl der Förderungen: 2.998 Projekte aus 31 Ländern); 2015 wanderten elf Förderungen nach Österreich (weitere ERC-Statistiken).