Der Jugend-Videowettbewerb „Algorithmen in 60 Sekunden“ der TU Wien ist für den eAward 2019 in der Kategorie „Aus- und Weiterbildung“ nominiert.
Algorithmen haben einen immer stärkeren Einfluss auf unsere Gesellschaft. Um Jugendlichen und Lehrenden die Möglichkeit zu geben, das Thema Algorithmen kennenzulernen, hat der Vienna Center for Logic and Algorithms (VCLA) der TU Wien einen Jugendvideowettbewerb organisiert, bei dem wir nach kurzen Videos (60 Sekunden) gesucht haben, die grundlegende Fragen zu den technischen und sozialen Aspekten von Algorithmen beantworten: Was sind Algorithmen, wie funktionieren sie, Anwendungsbereiche, Potenziale und mögliche Risiken?
Fast 300 Kinder und Jugendliche nahmen am Wettbewerb teil. Am 28. Juni 2018 wurden die Gewinner-Videos bekannt gegeben. Die beiden besten Videoteams aus beiden Kategorien erhielten Geldpreise im Wert von 6.000 EUR. Die Geldpreise werden vom VCLA der Technischen Universität Wien vergeben. Die drittplatzierten Videos aus beiden Kategorien wurden von der Österreichischen Computergesellschaft und DaVinciLab ausgezeichnet.
Transformation von Bildung und Lernen
Um die Kinder und Jugendliche zu motivieren, war ein spielerischer Umgang mit dem Thema Algorithmen erforderlich, insbesondere wenn das Thema oft als „trocken“ bezeichnet wird und im Allgemeinen nicht verstanden wird. Nach der Kategorisierung des BMBWF hat VCLA das Projekt als „Wettbewerb“ konzipiert.
Die zunehmende Digitalisierung in allen Bereichen, die für Innovation, Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit entscheidend ist, erfordert neue digitale Fähigkeiten. Die Nachfrage nach den neuen Fähigkeiten erfordert eine Transformation von Bildung und Lernen. „Schulen können nicht mehr als isolierte Lernumgebungen betrachtet werden. Da die digitale Technologie jeden Aspekt der Gesellschaft durchdringt, wird es immer notwendiger, formale, nicht formale und informelle Lernangebote, die innerhalb und außerhalb der Schule stattfinden, zu kombinieren“, sagte Prof. Agata Ciabattoni, Co-Vorsitzende von VCLA.
Das Projekt befasste sich auch mit den häufigsten Problemen, mit denen Schulen konfrontiert sind: Mangelnde Hardwareausstattung (Breitband-Internet, flächendeckendes WLAN, mobile Geräte) und mangelnde Ausbildung des Lehrpersonals. „Das Projekt wurde so konzipiert, dass weder eine große technische Ausstattung der Schulen noch ein starker mathematischer Hintergrund der begleitenden Lehrpersonen erforderlich ist“, sagt Prof. Szeider.
Das Projekt „Algorithmen in 60 Sekunden“ verband die innovativsten Akteure im Bereich der digitalen Bildung und digitalen Kompetenzen in Österreich. Unterstützt wurde der Videowettbewerb vom Netzwerk eEducation Austria, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), dem Science Center Network und dem Future Learning Lab, beheimatet im ZLI, im Zentrum für Lerntechnologie und Innovation der PH Wien.
Videowettbewerb als Lernmittel
Computational Thinking ist eine wertvolle Fähigkeit, es bietet eine einzigartige Problemlösungsmethode, die für viele zukünftige Aufgaben unerlässlich ist. Die Erstellung von erklärenden Videos ermöglichte den Schülern die Ausbildung im Computational Thinking, die vom Kindergarten bis zur Immatrikulation und natürlich auch darüber hinaus genutzt und trainiert werden kann“, sagt Prof. Stefan Szeider, Co-Vorsitzender des VCLA.
„Wir freuen uns, dass der Videowettbewerb von den Grundschullehrenden genutzt wurde, um sie auf die obligatorische „Digitale Grundbildung“ vorzubereiten, die ab dem Schuljahr 2018/19 für alle Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe 1 gelten soll. Ein herausragendes Beispiel sind Grundschullehrpersonen, die mit ihren Kindern der vierten Klasse, die eigentlich zu jung waren, um offiziell am Projekt teilzunehmen, an den Aufgaben des Wettbewerbs gearbeitet haben. Die von dieser Gruppe erstellten Videos werden auf dem VCLA YouTube-Kanal als „Videos außerhalb des Wettbewerbs“ veröffentlicht.
Über das VCLA
Das VCLA ist ein Kompetenzzentrum für Algorithmen und Logik an der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Wien – TU Wien. Es wurde 2011 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Logik und Algorithmen zu schärfen – sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der breiten Öffentlichkeit. Die Forscher des Instituts für Logik und Informatik arbeiten an effizienten Algorithmen für algorithmische Probleme, die in der künstlichen Intelligenz, in Datenbanken, in der Computersicherheit und bei der Suche nach Computerfehlern von zentraler Bedeutung sind. Georg Gottlob: „In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich das Institut zu einem der führenden Zentren für Logik und Algorithmen in der Welt entwickelt“.
Über den eAward
Der eAward ist einer der wichtigsten Preise für IT-bezogene Themen in Österreich. Er findet seit 2005 jährlich statt. Bei derzeit 58 Galaveranstaltungen in allen Bundesländern wurden mehr als 1.300 Projekte nominiert und mehr als 400 Projekte ausgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen Themen und Projekte, die den technologischen Wandel unserer Gesellschaft, der Wirtschaft und der Verwaltung besonders gut darstellen. Partner des eAwards sind die Plattform Digital Austria, OKI, Nagarro, Dimension Data, die Österreichische Computergesellschaft (OCG), der Verband der Österreichischen Softwareindustrie (VÖSI), Sparx Systems und T-Systems.